Wenn ein Mieter nach Mietende die Wohnung nicht zurückgibt, stellt sich die Frage: Steht dem Vermieter eine Nutzungsentschädigung zu? Diese zentrale Frage hat der Bundesgerichtshof (BGH) in seinem neuen Urteil zur Nutzungsentschädigung nach Mietende umfassend beantwortet – mit weitreichenden Folgen für Mieter und Vermieter. (mehr …)
-
BGH-Urteil: Vorkaufsrecht des Mieters auch bei Teileigentum
Das Vorkaufsrecht des Mieters ist bei Teileigentum rechtlich komplex. Ein neues Urteil des Bundesgerichtshofs schafft Klarheit bezüglich der rechtlichen Anwendung, Bedingungen und Fristen. Dieses Urteil ist für Mieter und Vermieter wegweisen. (mehr …)
-
BGH-Urteil: Schonfristzahlung schützt nicht vor ordentlicher Kündigung
Am 23. Oktober 2024 entschied der Bundesgerichtshof (BGH) im Fall einer Berliner Vermieterin und ihren Mietern, dass eine Schonfristzahlung nach § 569 Abs. 3 Nr. 2 BGB lediglich die fristlose, nicht jedoch die ordentliche Kündigung heilen kann. Die Mieter hatten ihre Wohnung seit 1994 gemietet, jedoch mehrfach Mietzahlungen versäumt. Daraufhin kündigte die Vermieterin das Mietverhältnis fristlos und hilfsweise ordentlich. Die Mietrückstände wurden später vollständig ausgeglichen. Trotzdem zog sich der Streit bis vor den BGH. (mehr …)
-
BGH-Urteil: Aufrechnung der Kaution trotz Verjährung
Der Bundesgerichtshof hat am 10. Juli 2024 entschieden, dass Vermieter verjährte Schadensersatzforderungen gegen den Kautionsrückzahlungsanspruch des Mieters aufrechnen können. Dies gilt auch dann, wenn der Vermieter seine Ersetzungsbefugnis nicht innerhalb der Verjährungsfrist ausgeübt hat. Das BGH-Urteil, dass die Aufrechnung der Kaution trotz Verjährung, möglich ist stellt einen Paukenschlag in der Rechtsprechung dar. (mehr …)
-
Eigenbedarf vs. Härtegründe im Mietrecht: BGH-Urteil
Ein langjähriges Mieterpaar sah sich mit einer Kündigung ihres Mietverhältnisses konfrontiert. Der Vermieter kündigte wegen Eigenbedarf und die Mieter machten Härtegründe geltend, wie es das Mietrecht auch zulässt. Als Härtegründe führten sie unteranderem auch die Suizidgefahr des Mieter an. Dieser Schritt führte zu einem bedeutenden Rechtsstreit, der bis zum Bundesgerichtshof (BGH) eskalierte. (mehr …)
-
BGH-Urteil: Müssen Mieter Räumungsbereitschaft signalisieren?
Das BGH-Urteil vom 28. Juni 2023 bietet wichtige Erkenntnisse zur Räumungsbereitschaft von Mietern und Kostenrisiken. Wann müssen Mieter ihre Räumungsbereitschaft signalisieren? Ein aktuelles Urteil des BGH vom 28. Juni 2023 bringt Klarheit, wenn es um die Räumungsbereitschaft von Mietern in Gewerberäumen geht. (mehr …)
-
BGH-Urteil: Nachgeschobene Kündigungsgründe im Mietrecht
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 25. Oktober 2023 ein zu beachtendes Urteil (VIII ZR 147/22) gefällt. Dabei musste der BGH über nachgeschobene Kündigungsgründe im Mietrecht nach § 573 Abs. 3 Satz 2 BGB entscheiden. Die Vorschrift erlaubt es, Kündigungsgründe, die im ursprünglichen Kündigungsschreiben nicht genannt wurden, unter der Bedingung zu berücksichtigen, dass sie nachträglich entstanden sind und die ursprüngliche Kündigungserklärung zum Zeitpunkt des Ausspruchs wirksam war. Dieses Urteil bringt weitreichende Konsequenzen für das Mietrecht und die Praxis der Kündigung wegen Pflichtverletzungen des Mieters mit sich und dreht sich um die Frage, ob und wie unwahre Tatsachenbehauptungen eines Mieters eine ordentliche Kündigung rechtfertigen können. (mehr …)
-
Zerrüttungsprinzip im Mietrecht & fristlose Kündigung
Im Bereich des Mietrechts stellt die fristlose Kündigung ein zentrales Thema dar, das sowohl für Hausverwalter als auch für Vermieter von großer Bedeutung ist. Dieser Artikel widmet sich den richtigen Vorgehensweisen, gesetzlichen Grundlagen und praktischen Tipps, um eine fristlose Kündigung rechtskonform durchzuführen. Dabei wird besonders auf die Rolle des Bundesgerichtshofs (BGH) und seine Urteile eingegangen, die maßgebliche Auswirkungen auf das Mietrecht haben, einschließlich der Frage, ob das sogenannte Zerrüttungsprinzip Anwendung findet.
Die Möglichkeit einer fristlosen Kündigung im Mietrecht ist ein wichtiges Instrument für Hausverwalter und Vermieter, um auf schwerwiegende Verstöße oder Unregelmäßigkeiten im Mietverhältnis reagieren zu können. Doch die Anwendung dieses Instruments bedarf einer genauen Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen und der aktuellen Rechtsprechung, insbesondere der Urteile des BGH. Fristlose Kündigung, Mietrecht, Hausverwalter und Vermieter sind Begriffe, die in diesem Kontext eng miteinander verbunden sind. (mehr …)
-
Der befristete Mietvertrag – Zeitmietvertrag
Der befristete Mietvertrag bzw. der Zeitmietvertrag, wie ihn das Gesetz nennt, ist eine spezielle Form des Mietvertrags nach § 575 BGB. Er bietet sowohl für Mieter als auch für Vermieter spezifische Vor- und Nachteile. Es ist essenziell, die rechtlichen Rahmenbedingungen und Konsequenzen dieser Vertragsform zu verstehen, um als Mieter oder Vermieter fundierte Entscheidungen treffen zu können, ob der befristete oder der unbefristete Mietvertrag (Zeitmietvertrag) für sie die richtige Entscheidung ist. (mehr …)
-
Betriebskostenabrechnung und Wohnflächenberechnung
Die Umlage der Betriebskosten in der Immobilienbranche ist ein oft diskutiertes Thema, besonders wenn es um preisgebundene Wohnungen geht. Ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 16. Januar 2019 (VIII ZR 173/17) hat hierzu wichtige Klarstellungen getroffen. Dieser Artikel wirft einen Blick auf die Hintergründe und Auswirkungen dieses wegweisenden Urteils für Hausverwalter, Vermieter und die gesamte Immobilienbranche. (mehr …)
-
LG Krefeld: Wichtige Entscheidung zur Kündigung von Mietverträgen
LG Krefeld: Wichtige Entscheidung zur Kündigung von Mietverträgen. Die Immobilienbranche verlangt ständige Aufmerksamkeit für rechtliche Entwicklungen, die Einfluss auf Vermietungspraktiken haben können. Ein aktuelles Urteil des Landgerichts Krefeld vom 21.09.2022 (2 S 27/21) wirft Licht auf die Frage der Wirksamkeit von schriftlichen Kündigungen von Wohnraummietverträgen und hat insbesondere für Hausverwalter und Vermieter Relevanz. (mehr …)
-
BGH: In der Berufung sind Widersprüche zu würdigen
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 8. August 2023 einen Beschluss gefasst, dass Widersprüche in der Berufung, zu würdigen sind. In dem Rechtsstreit VIII ZR 20/23 ging es um die Prüfungskompetenz des Berufungsgerichts bezüglich der erstinstanzlichen Tatsachenfeststellung. Dieser Artikel beleuchtet den Beschluss, seine Auswirkungen und die Bedeutung für die Immobilienbranche. (mehr …)
-
Schadensersatz: keine Verjährung vor Rückgabe der Wohnung
Der Bundesgerichtshof (BGH) hatteüber die Grundsatzfrage, wann die Verjährung beginnt zu entscheiden. In seinem aktuellen Urteil klargestellt, der Vermieter kann Schadensersatz fordern, es gibt keine Verjährung vor Rückgabe der Wohnung. Das Landgericht Berlin hatte in einem Fall fälschlicherweise entschieden, dass ein solcher Anspruch nach 30 Jahren verjährt sei, selbst wenn das Mietverhältnis noch andauert und keine Rückgabe erfolgt ist.
-
Airbnb und Steuerhinterziehung: Mögliche Folgen für Vermieter
Das Thema Airbnb und Steuerhinterziehung hat in Deutschland eine neue Wendung genommen. Airbnb hat Daten deutscher Vermieter an die Steuerfahndung Hamburg übergeben. Dieser Schritt hat weitreichende Folgen für Vermieter, die ihre Einkünfte bisher nicht beim Finanzamt angegeben haben.
Übermittlung von Daten an die Steuerfahndung
Nach einem Bericht des Handelsblatts hat Airbnb Informationen deutscher Vermieter an die Hamburger Steuerfahndung weitergeleitet. Diese werden bald an die Finanzbehörden der Bundesländer weitergegeben. Vermieter, die ihre Airbnb-Einkünfte bisher nicht deklariert haben, stehen somit vor erheblichen rechtlichen Herausforderungen.
Steuerpflicht bei Airbnb-Vermietung
Gemäß § 21 Einkommensteuergesetz (EStG) sind Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung steuerpflichtig. Dies betrifft auch kurzfristige Vermietungen über Plattformen wie Airbnb. Eine Ausnahme besteht nur, wenn die Einkünfte unter der Bagatellgrenze von 520 Euro im Jahr liegen.
Risiken der Nichtdeklaration
Für Vermieter, die ihre Einnahmen nicht angegeben haben, kann eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung drohen. Die Übermittlung der Daten an das zuständige Finanzamt erhöht das Risiko einer Anzeige erheblich.
Möglichkeit der strafbefreienden Selbstanzeige
Laut Steueranwalt Markus Deutsch könnte eine nachträgliche Deklaration der Einnahmen als strafbefreiende Selbstanzeige wirken, sofern das Finanzamt noch keine Kenntnis hat. Ist das Finanzamt bereits informiert, kann eine Selbstanzeige immerhin strafmildernd wirken.
Konsequenzen der Steuerhinterziehung
Eine Verurteilung wegen Steuerhinterziehung durch Airbnb-Vermietung kann zu ernsthaften Strafen führen, einschließlich Freiheitsstrafen. Die rechtzeitige Deklaration ist daher von äußerster Wichtigkeit.
Zusätzliche Risiken für Mieter, die vermieten
Neben der Steuerproblematik können Mieter, die über Airbnb vermieten, auch in Konflikt mit ihrem Vermieter geraten. Unerlaubte Untervermietungen können zu außerordentlichen oder sogar fristlosen Kündigungen führen.
Fazit: Vorsicht und Transparenz sind geboten
Die Enthüllungen um Airbnb und die Steuerfahndung mahnen zu Vorsicht und Transparenz. Eine sorgfältige Abwägung der Risiken und eine korrekte Steuerdeklaration sind unerlässlich, um schwerwiegende rechtliche Folgen zu vermeiden.
-
BGH-Urteil zu Kündigungsfristen in Mietverträgen
Erfahren Sie alles über das BGH-Urteil vom 29. März 2000 zu Kündigungsfristen in Mietverträgen und dessen Auswirkungen.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden: Bei Mietverträgen sind vertraglich vereinbarte Kündigungsfristen ungültig, wenn sie die gesetzlichen überschreiten. Dies gilt besonders, wenn der Vertrag formfehlerhaft ist. Was bedeutet das Urteil für Mieter und Vermieter? Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr.
Kurze Sätze, klare Informationen
Der BGH sprach am 29. März 2000 ein wichtiges Urteil. Es betrifft Mietverträge und ihre Kündigungsfristen. Das Gericht urteilte: Gesetzliche Fristen haben Vorrang vor Vertragsklauseln. (mehr …)
-
Rechtliche Aspekte beim Tod des Mieters
Der “Tod des Mieters” führt oft zu Unsicherheiten in Bezug auf das Mietverhältnis. Durch den Tod des Mieters endet das Mietverhältnis nicht automatisch, wie auch beim Tod des Vermieters endet nicht der Mietvertrag. Die Fortsetzung des Mietverhältnisses folgt den Regeln gemäß §§ 563 ff. BGB, die den Kreis und Reihenfolge der eintrittsberechtigten Personen (§ 563 BGB), den überlebenden Mitmietern (§ 563a BGB) oder dem Erben des Verstorbenen (§ 564 BGB) festlegt. (mehr …)
-
Bundesgerichtshof entscheidet gegen Kläger: Kein Anspruch auf Freigabe von Mietkaution
Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil entschieden, dass die Kläger keinen Anspruch auf Freigabe eines als Mietkaution an die Beklagte verpfändeten Sparguthabens haben. Im Fall ging es um einen Mietvertrag, der am 11. Dezember 1998 zwischen den Klägern und der Rechtsvorgängerin der Beklagten geschlossen wurde. Der Mietvertrag sah vor, dass eine Kaution in Höhe von 2.790 DM gezahlt werden sollte, die durch Verpfändung eines Sparkontos erfolgte.
Die Kläger machten geltend, dass die Kautionsabrede insgesamt unwirksam sei und somit ohne Rechtsgrund geleistet worden sei. Sie beriefen sich dabei auf verschiedene Gesetze, die laut ihrer Auffassung verletzt worden seien. Das Amtsgericht wies die Klage ab und das Landgericht lehnte die Berufung zurück, wobei es jedoch die Revision zuließ.
Der Bundesgerichtshof hat sich nun mit dem Fall befasst und entschieden, dass die Verpfändung des Sparguthabens nicht ohne Rechtsgrund erfolgt ist und somit kein Freigabeanspruch gemäß § 812 BGB besteht. Er stellte fest, dass die Regelung in dem Mietvertrag zwar wegen Verstoßes gegen bestimmte Gesetze unwirksam sei, dies jedoch keine Auswirkungen auf die Verpfändung des Sparguthabens habe.
In seinem Urteil führte der Bundesgerichtshof aus, dass die Verpfändung des Sparguthabens durch die Kläger freiwillig erfolgt sei und somit als wirksam anzusehen sei. Er betonte, dass die Kläger das Sparkonto freiwillig eröffnet und das Sparguthaben darauf eingezahlt hätten, obwohl sie von der Verpfändung an die Beklagte wussten. Aufgrund dessen sei kein Anspruch auf Freigabe der Kaution gegeben.
Das Urteil des Bundesgerichtshofes hat somit entschieden, dass die Kläger keinen Anspruch auf Freigabe des verpfändeten Sparguthabens haben und die Kosten des Revisionsverfahrens zu tragen haben.
-
Rechte und Pflichten bei der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Hintergrundüberprüfung des Mieters: Ein berechtigtes Anliegen des Vermieters
Vermieter haben ein legitimes Interesse daran, die Zuverlässigkeit potenzieller Mieter zu überprüfen. Dies umfasst die pünktliche Mietzahlung in vorherigen Mietverhältnissen sowie das Verhalten des Mieters bezüglich des Hausfriedens. Störungen können den Vermieter zu Maßnahmen gegenüber anderen Mietern veranlassen und berechtigen möglicherweise zu Mietminderungen.
Es ist üblich und zulässig, dass Vermieter Informationen über die Person und Anschrift des Vorvermieters, die Dauer des vorangegangenen Mietverhältnisses und die Erfüllung mietvertraglicher Pflichten erfragen. Ebenso sind Fragen nach den finanziellen Verhältnissen des Mieters erlaubt, um dessen Bonität und Zuverlässigkeit einzuschätzen (BGH-Urteil, 09.04.2014, Az. VIII ZR 107/13).
Kein Anspruch auf Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Mieter haben keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung vom früheren Vermieter. Sie können jedoch eine Quittung für gezahlte Mieten gemäß § 368 BGB anfordern. Der frühere Mieter ist auch nicht verpflichtet, zusätzliche Bescheinigungen auszustellen oder Auskünfte über das Mietverhältnis zu geben.
Bedeutung der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Diese Bescheinigung ist mehr als eine Bestätigung der Mietzahlungen. Sie kann auch eine Erklärung des Vermieters sein, dass der Mieter keine Schulden hat und nichts mehr schuldet, einschließlich möglicher Miet- und Betriebskostennachzahlungen (BGH-Urteil, 30.09.2009, Az. VIII ZR 238/08).
Konsequenzen einer gefälschten Vormieterbescheinigung
Die Vorlage einer gefälschten Vormieterbescheinigung ist eine erhebliche Pflichtverletzung und kann zur fristlosen Kündigung des Mietverhältnisses führen. Diese Maßnahme muss jedoch zeitnah nach Entdeckung der Fälschung erfolgen (BGH-Urteil, 09.04.2014, Az. VIII ZR 107/13).
Achtung bei Falschauskünften des Vermieters
Ein früherer Vermieter darf keine falschen oder irreführenden Informationen über einen Mieter verbreiten. Solche Falschauskünfte können zu Schadenersatzansprüchen führen (§ 826 BGB bei vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung).
-
BGH stärkt Mieter: Niedriges Gehalt kein Kündigungsgrund
Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat in einem Urteil die Rechte von Mietern nach dem Tod des Hauptmieters gestärkt. Laut BGH darf der lebende Partner in den Mietvertrag eintreten, und ein niedriges Gehalt ist allein kein gültiger Kündigungsgrund für den Vermieter.
Hintergrund des BGH-Urteils
Das Urteil vom 31. Januar 2018 betrifft Fälle, in denen nach dem Tod des Hauptmieters ein Lebenspartner oder eine andere Person in das Mietverhältnis eintritt. Der BGH entschied, dass eine Kündigung des Mietverhältnisses durch den Vermieter nur aus triftigen Gründen erfolgen darf.
Fallbeispiel: Lehrling tritt in Mietvertrag ein
Im konkreten Fall trat ein Lehrling nach dem Tod seiner Lebensgefährtin in den Mietvertrag für die gemeinsame Wohnung ein. Als der Vermieter eine außerordentliche Kündigung aussprach, weil er annahm, der Mieter könne die Miete nicht dauerhaft zahlen, lehnte das Gericht diese ab.
Gerichtsurteil: Niedriges Einkommen reicht nicht für Kündigung
Das Gericht wies darauf hin, dass ein niedriges Einkommen allein kein ausreichender Kündigungsgrund ist, vor allem, wenn der Mieter die Miete bisher stets pünktlich bezahlt hat. Der Vermieter muss darlegen und begründen, warum ihm die Fortsetzung des Vertrags nicht mehr zugemutet werden kann.
Mieterschutz nach Todesfall
Dieses Urteil stärkt den Mieterschutz speziell in Fällen, in denen ein Mieter nach einem Todesfall in den Mietvertrag eintritt. Es garantiert, dass Mieter nicht allein aufgrund ihres Einkommens benachteiligt werden.
Bedeutung für Vermieter
Vermieter müssen sich nun bewusst sein, dass sie bei einer Kündigung nach einem Todesfall des Hauptmieters fundierte Gründe vorbringen müssen. Die bloße Annahme, der neue Mieter könne die Miete nicht bezahlen, ist unzureichend.
Fazit: Ein wichtiger Schritt zum Mieterschutz
Das BGH-Urteil ist ein wichtiger Schritt zum Schutz von Mietern in schwierigen Lebenssituationen. Es stellt sicher, dass die finanzielle Situation des Mieters fair und objektiv bewertet wird, bevor eine Kündigung ausgesprochen wird.
-
BGH: Anspruch auf Rückgabe der Mietsicherheit erst nach angemessener Überlegungsfrist
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Urteil festgelegt, dass der Anspruch eines Mieters auf Rückgabe einer Mietsicherheit erst fällig wird, wenn eine angemessene Überlegungsfrist abgelaufen ist und dem Vermieter keine Forderungen aus dem Mietverhältnis mehr zustehen, wegen derer er sich aus der Sicherheit befriedigen darf.
In dem konkreten Fall ging es um eine Wohnung in Erfurt, für die der Kläger von 2002 bis 2009 Mieter war. Zu Beginn des Mietverhältnisses hatte der Kläger ein Kautionssparbuch über 695,36 Euro eingerichtet und an die Beklagte als Mietsicherheit übergeben. Die Beklagte hatte dem Kläger für die Jahre 2006 bis 2009 Betriebskostenabrechnungen zugesandt, in denen Nachzahlungsbeträge zugunsten der Beklagten ausgewiesen waren. Der Kläger hatte daraufhin Klage eingereicht und die Pfandfreigabe und Rückgabe des Sparbuchs begehrt. Die Beklagte hat sich auf ihre Nachzahlungsansprüche in Höhe von insgesamt 959,57 Euro berufen und diesen Betrag im Wege der Widerklage geltend gemacht.
Das Amtsgericht hat die Klage abgewiesen und den Kläger verurteilt, an die Beklagte aus der Betriebskostenabrechnung für das Jahr 2009 den Betrag von 128,11 Euro zu zahlen. Das Landgericht hat die Berufung des Klägers zurückgewiesen. Der BGH hat nun entschieden, dass der Anspruch des Klägers auf Rückgabe der Mietsicherheit erst fällig wurde, als die Nachzahlungsansprüche der Beklagten verjährt waren. Das bedeutet, dass der Kläger keinen Anspruch auf Rückgabe der Mietsicherheit hat, solange der Vermieter noch Forderungen aus dem Mietverhältnis hat, wegen derer er sich aus der Mietsicherheit befriedigen kann.
Das Urteil des BGH hat Auswirkungen auf die Rechte von Mietern und Vermietern in Deutschland. Mieter sollten sich daher bewusst machen, dass sie erst nach Ablauf einer angemessenen Überlegungsfrist Anspruch auf Rückgabe der Mietsicherheit haben, wenn dem Vermieter keine Forderungen aus dem Mietverhältnis mehr zustehen.
-
Kaution sichert auch noch nicht fällige Ansprüche: BGH entscheidet über Einbehalt von angemessenem Teilbetrag
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) sichert die Mietkaution auch noch nicht fällige Ansprüche, die sich aus dem Mietverhältnis und dessen Abwicklung ergeben, und erstreckt sich damit auf Nachforderungen aus einer nach Beendigung des Mietverhältnisses noch vorzunehmenden Abrechnung der vom Mieter zu tragenden Betriebskosten. Deshalb darf der Vermieter einen angemessenen Teil der Mietkaution bis zum Ablauf der ihm zustehenden Abrechnungsfrist einbehalten, wenn eine Nachforderung zu erwarten ist. Im konkreten Fall mietete die Klägerin eine Wohnung der Beklagten und leistete eine Barkaution. Das Mietverhältnis endete und die Beklagten nahmen eine Zwischenablesung vor. Sie rechneten die geleistete Kaution ab und behielten einen Teilbetrag von 450 EUR aufgrund einer erwarteten Nachforderung aufgrund der noch ausstehenden Betriebskostenabrechnung zurück. Die Klägerin verlangte Zahlung des einbehaltenen Kautionsbetrages. Der Bundesgerichtshof lehnte dies ab, der Vermieter darf einen angemessenen Teil der Mietkaution bis zum Ablauf der Abrechnungsfrist einbehalten, wenn eine Nachforderung zu erwarten ist.
-
Bundesgerichtshof-Urteil: Kündigung im Fokus für Hausverwalter und Vermieter
Die Immobilienbranche steht nie still, und auch für Hausverwalter sowie Vermieter gibt es ständig neue Entwicklungen, die ihre Arbeit beeinflussen können. Ein besonders wichtiges Ereignis ist das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 21. Januar 2004 – XII ZR 214/00, das sich mit verschiedenen Aspekten rund um die Kündigung von Mietverhältnissen befasst. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Schlüsselaspekte dieses Urteils und deren potenzielle Auswirkungen auf die tägliche Arbeit von Hausverwaltern und Vermietern. (mehr …)

So gestalten Sie Ihren Gewerberaummietvertrag! Rechtssicheres & effizientes Mietmanagement im Gewerbemietrecht.
Mietverträge sind das Herzstück jeder Vermietung und bilden die Grundlage für ein harmonisches Mietverhältnis. In unserem Seminar „Das Einmaleins der Mietverträge UPDATE 2025“ erfahren Sie alles, was Sie als Vermieter und Verwalter wissen müssen, um Mietverträge rechtssicher und praktikabel nach der aktuelle Rechtsprechung zu gestalten.
So gestalten Sie Ihren Gewerberaummietvertrag! Rechtssicheres & effizientes Mietmanagement im Gewerbemietrecht